🤔 Was passiert eigentlich in einem agilen Team, wenn der Product Owner (PO) fehlt, sei es aufgrund von Kündigung, Elternzeit oder interner Versetzung?

Ein Team ohne Product Owner sieht sich vielen Herausforderungen gegenüber und übernimmt mehr Verantwortung:

• es trifft fachliche Entscheidungen
• es holt Informationen bei den Stakeholdern ein und spielt die Ergebnisse zurück
• es berücksichtigt möglichst viele unterschiedlicher Interessen
• es spezifiziert Anforderungen, User Stories und Akzeptanzkriterien
• und übernimmt viele weitere Aufgaben

All das, während gleichzeitig andere Aufgaben liegen bleiben und die Softwareentwicklung langsamer voranschreitet.

💡 Unsere Lösung? Themen-POs!

Ein “Themen-PO” ist jemand, der die Verantwortlichkeiten eines traditionellen Product Owners für ein spezifisches Thema oder einen Bereich übernimmt. Das bedeutet, dass anstatt eines Product Owners mehrere Themen-POs die verschiedenen Aspekte des Produkts betreuen und vertreten. Aus unserer Sicht bekommt das Team so immer den passenden Ansprechpartner für das aktuelle Thema, während sich die Aufgaben des vorherigen Product Owners auf mehrere Schultern verteilen.

Diese fachliche Unterstützung ist für das Team von großem Vorteil. Jedoch bleibt natürlich die Herausforderung, dass nicht jeder Fachexperte auch genau weiß, welche Aufgaben er im Detail als Product Owner ausführen muss. Hier ist das Team und vor allem der Scrum Master gefragt, um dem Themen-PO unterstützend zur Seite zu stehen.

Eine Herausforderung bleibt allerdings die Priorisierung der Themen. Wir empfehlen hier einen moderierten Workshop mit den relevanten Stakeholdern, um eine abgestimmte Prioritätenliste zu erstellen und an das Entwicklungsteam zu übergeben. Um agil zu arbeiten, kann dieses Treffen in festen Intervallen wiederholt werden, bis ein neuer Product Owner gefunden wurde.

Was haltet ihr davon? Ist das überhaupt noch Scrum? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Falls ja, wie seid ihr mit dem Ausfall eures Product Owners umgegangen?